Die Shoa ist der Zivilisationsbruch Deutschlands. Das Gedenken an die Shoa ist eine zentrale Aufgabe öffentlicher, politischer Bildung. Exemplarisch am Leben, Leiden und Sterben von Etty Hillesum soll das brutale Schicksal, die Ermordung und Vernichtung der europäischen Juden durch das NAZI-Regime rekonstruiert und aufgearbeitet werden.
Etty Hillesum war Holländerin, geboren 1914 in Middelburg, Niederlande, ermordet 1943 in Auschwitz, Polen. Sie war eine niederländisch-jüdische Intellektuelle. Während der deutschen Besetzung der Niederlande führte sie in den Jahren 1941 bis 1943 ein Tagebuch und hinterließ viele Briefe, worin sich ihre menschliche Entwicklung aber auch die ihres Volkes unter den Bedingungen von Krieg, Verfolgung und Gewalt widerspiegelt. Sie selbst bezeichnet sich als „Chronistin dieser Zeit“. Analog der jüngeren Anne Frank hinterließ Etty Hillesum über Ihr Leben in der Verfolgung aber auch zu ihrem Widerstand gegen die Besatzer ein eindrückliches Zeugnis der Humanität, insbesondere in ihrer Lagerzeit in Westerbork. Vor Ort, an ihren Lebens- und Leidensorten in Holland, mit holländischen Hillesumexpert*innen, soll ihr Wirken und Widerstehen für unser demokratisches Selbstver-ständnis aufgearbeitet werden.

Die Teilnehmenden werden sich vor Ort wie auch durch die Beschäftigung mit entsprechender Literatur von Etty Hillesum, mit dem Leben und Wirken Hillesums, der Shoa und NS-Zeit auseinandersetzen. So werden die politischen, wirtschaftlichen und sozialen Dimensionen der Shoa einerseits, die Widerstandsversuche holländischer Juden gegen die NAZI-Besatzer andererseits erschlossen und verdeutlicht.

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